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In unserer Reihe von politischen Marketing geht es heute um die Frage nach dem persönlichen Branding eines Kandidierenden für die nationalen Wahlen im Oktober 2023.
Im Oktober 2023 wählt die Schweiz ihr neues Parlament. Noch nie hat es so viele Kandidierenden gegeben wie in dieser Wahlperiode. Gemäss Michael Erne, Projektleiter von Swissvote, sind Mitte Juli bereits 4’000 Kandidierenden registriert. Am Schluss seien es wohl weit über 5’000. Das stellt einen neuen Rekord in der Geschichte der Nationalratswahlen dar.
Mit so vielen Kandidierenden stellt sich nun natürlich die Frage: Wie auffallen? Wie die Wählerschaft davon überzeugen mich zu wählen? Sie haben es wahrscheinlich schon vermutet: Es geht um Branding und wie wir es nutzen können, uns entsprechend zu positionieren. Eines sei schonmal vorweg genommen: Es geht um Vertrauenwürdigkeit und Authentizität.
In unserem heutigen Blogpost gehen wir also der Frage nach, wie wir es schaffen uns als Kandidierenden zu präsentieren und wie wir es schaffen den Wähler von uns auf die beste Weise zu überzeugen.
In der Schweiz, wie vielleicht in keinem anderen Land auf der Welt kann man die Paralmentswahlen in der Tat noch als «persönliche Wahl» definieren. Viel wichtiger als die eigentliche Parteizugehörigkeit, geht es in erster Linie darum, die Person als solche in den Vordergrund zu stellen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass man gegebenenfalls eher dazu geneigt ist einer Person, welche als vertrauenswürdig und dossierfest wahrgenommen wird, die Stimme zu geben, als der Mutterpartei, mit deren Kernanliegen man vielleicht nicht zu 100% übereinstimmt. Klar wird man nun nicht eine Person wählen, welche den eigenen politischen Überzeugungen diametral gegenübersteht. Dennoch kann eine geschickte Positionierung als Kandidierender dazu beitragen, gewisse «radikalere Themen» der Mutterpartei abzuschwächen. Durch die Wahl des Kandierenden würden sowohl er/sie als auch die Mutterpartei selbst profitieren. Win-Win.
Wie gestalten wir nun eine «wählbare Identität»? Hier kommt nun wieder die Vertrauenswürdigkeit vom Anfang ins Spiel: Glaubwürdigkeit verkauft. Und dies gilt nicht nur im «klassischen Branding», sondern (vor allem) auch im «politischen Branding». Hierbei sind vier Punkte sind essentiell, damit die (politische) Identität als authentisch wahrgenommen wird.
Glaubwürdigkeit im politischen Branding bedeutet nun, dass die Wählerschaft sich mit dem Kandidierenden identifizieren kann. Dass er/sie ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen Ernst nimmt. Dies wird vor allem dann erreicht, wenn der/die Kandidierende ein tiefes Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Wählerschaft zeigt, klar, transparent und auf Augenhöhe kommuniziert.
Das A und O eines jeden Wahlkampfes ist es, die (potentielle) Wählerschaft gründlich zu analysieren und kennenzulernen. Ihre Bedürfnisse müssen verstanden, ihre Werte, Sorgen und Hoffnungen ernst genommen werden. Dazu sollte die Kommunikationsstrategie und der Medienmix so angepasst werden, dass dem Wählenden klar wird, dass dem Kandidierenden diese Faktoren bewusst sind und er Pläne hat diese auch anzusprechen und anzugehen.
Noch viel wichtiger ist jedoch der richtige «Tone-of-Voice». Kandidierende müssen als zugänglich und verständlich, jedoch auch als dossierfest wahrgenommen werden. Idealerweise wird Fachjargon komplett vermieden. Wenn ein schwieriges Thema nicht einfach vermittelt werden kann, «warum sollte ich dann darauf vertrauen, dass meine Sorgen ernstgenommen und verstanden werden?». Sowohl bei der Online- als auch der Offlinekommunikation sollten Themen oder Standpunkte so einfach wie möglich vermittelt werden. Stellen Sie sich dazu eine Primarschulklasse vor, welche Sie ein Thema näher bringen wollen.
Um Glaubwürdigkeit aufzubauen, ist es zudem essentiell, dass Kandidierende ihren Worten Taten folgen lassen. Das heisst, dass sämtliche Erzählungen, Visionen und Werte aufeinander abgestimmt sind und eine stringente Kommunikation beibehalten wird. Wähler schmecken Unaufrichtigkeit über Kilometer hinweg.
Sobald Sie sich über die Kernanliegen im Klaren sind und wissen für welche Themen Sie einstehen möchten, geht es im nächsten Schritt darum den Raum zu erschaffen, sodass diese Positionen auch zu kommunizieren.
Strukturieren Sie zunächst Ihren Inhalt. Was sind die wirklichen Hauptthemen, welche ich bearbeiten möchte? Für welche ich mich in Bern wirklich einsetzen möchte? Welche dieser Themen ist dabei für meine Wählerschaft am Wichtigsten? Wie auch in vielen anderen Bereichen gilt Qualität vor Quantität. Der Wähler weiss, dass man nicht alles gleich gut bearbeiten kann. Konzentrieren Sie sich daher auf 3 bis maximal 5 Kernschwerpunkte.
Wenn Sie diese Kernschwerpunkte definiert haben, erarbeiten Sie Mittel, diese verständlich zu kommunizieren. Hierzu kann man sich zum Beispiel einer «Message Map» bedienen. Dieses Tool hilft dabei die Anliegen kurz und verständlich auf Papier zu bringen.
Was 2023 eigentlich als normal angesehen werden sollte, leider aber immer noch in Vergessenheit gerät ist die persönliche Webseite. Ihre Inhalte müssen auffindbar und konsumierbar sein (an letzterem hapert es leider immer öfter). Schaffen Sie einen Raum, um Ihre Anliegen zu platzieren und verständlich zu präsentieren.
Zu guter Letzt gilt es noch den richtigen Medienmix zu finden. LinkedIn, Twitter, Tiktok, Facebook, Instagram. Es lohnt sich nicht immer auf allen Plattformen gleich stark vertreten zu sein. Analysieren Sie wo Ihre potentiellen Wähler aktiv sind und erstellen Sie ihre Botschaften auf das Zielmedium und -person abgestimmt.
Ihr politischer Weg ist einzigartig, und so sollte auch Ihre persönliche Marke sein. Bei Efekt haben wir mehrere Jahre Erfahrung im politischen Branding. Wir helfen bei der Erstellung der politischen Identität, in der Bodigung der politischen Inhalte und sehen uns dabei als Sparringpartner, welche ihre Inhalte kritisch begutachtet. Wir kümmern uns um die Erstellung ihrer Webseite und die Erstellung ihrer benötigten Inhalte für Social Media. Also, wie können wir Ihnen helfen?
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